Protein C reguliert die Gerinnungskaskade.1 Das starke natürliche Antikoagulans wird Vitamin‑K-abhängig in der Leber gebildet und spaltet unter anderem die aktivierten Gerinnungsfaktoren FVa und FVIIIa, die für die Aktivierung von Faktor X und die Bildung von Thrombin unerlässlich sind.2,1 Ein Mangel an Protein C führt daher dazu, dass die Gerinnungsfaktoren nicht inaktiviert und entstandene Blutgerinnselnicht aufgelöst werden.2 Dadurch entsteht eine große Zahl intravaskulärer Blutgerinnsel, die zu Nekrosen führen und akut lebensbedrohlich werden können.2
Protein-C-Mangel kann erworben oder angeboren sein:2
- Die angeborene Form wird autosomal dominant vererbt.2 Wenn nur ein Chromosom betroffen ist (heterozygot), kommt es zu einem leichten Protein‑C-Mangel. Personen mit Mutationen auf beiden Chromosomen (homozygot) weisen einen schweren Protein‑C-Mangel auf, der bereits bei Säuglingen zu schwerer Symptomatik führen kann.1
- Ein Protein‑C-Mangel kann auch erworben sein, z. B. als Folge eines Vitamin‑K-Mangels, einer schweren Leberfunktionsstörung oder initial bei Beginn der Therapie mit einem Antikoagulans aus der Familie der Vitamin‑K-Antagonisten, wie Warfarin oder andere Cumarine.2
Ein leichter Protein-C-Mangel tritt bei 1 von 200-500 Personen auf, ein klinisch erheblicher Protein-C-Mangel wird bei 1 von 20.000 Personen angenommen.2 Circa 1 von 4 Millionen Säuglingen ist von einem schweren Protein-C-Mangel betroffen.2 Es besteht ein erhöhtes Risiko bei Kindern aus Verwandeten-Ehen.3